Wohnhaus Ruflisbergstrasse
Luzern
- Umbau und Erweiterung - 2006
Dem Architekturführer von Luzern, datiert 2003, kann entnommen werden: «Die Gartenheimsiedlung liegt auf dem flachen Nordwesthang des Ruflisbergs am nordöstlichen Rand des Wesemlinquartiers. Im Osten wird die Siedlung von einem Wald gefasst. Gegen Nordwesten bietet sich den Bewohnern Blick auf den Rotsee und auf Emmen. Die Siedlung wird von der Gartenheimstrasse durchquert und von der Hünenberg- und der Ruflisbergstrasse gefasst. Sämtliche Häuser sind Ost-West-orientiert und liegen quer zu den Haupterschliessungsstrassen. Dem fallenden Gelände entsprechend, sind die Häuser gestaffelt angeordnet.» Das ruhige und begehrte Wohnquartier ist in wenigen Busminuten aus dem Stadtzentrum erreichbar. «Die Luzerner Gartenheimsiedlung ist ein Musterbeispiel des sozialen beziehungsweise genossenschaftlichen Wohnungsbaus in der wirtschaftlich schwierigen Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. So entstand in den Jahren 1945 bis 1947 die Gartenheimsiedlung mit 55 Reiheneinfamilienhäuser, mit jeweils vier oder fünf Zimmern. Die Reihenhauszeilen der Gartenheimsiedlung sind durch Vor- und Rücksprünge sowie Höhenstaffelungen differenziert. Die kleinen Häuser sind mit flachen Satteldächern in der Falllinie des Hangs gedeckt und scheinen sich zu ducken – es entsteht ein sehr offenes Erscheinungsbild in der Landschaft. Trotz der Bebauungsdichte bilden sich ob dieser Disposition individuelle Aussenräume. Die in der Regel eingeschossigen Häuser gründen auf einem hohen Sockelgeschoss. Sie sind verputzt, die Wohngeschosse sind deutlich vom Sockel abgesetzt. Die Fenster und die Fenstertüren sind mit Klappläden versehen. Die jeweils im Westen liegenden Freibereiche waren ursprünglich als Nutzgärten gestaltet. Aufgrund der Eingeschossigkeit ähneln sich die Grundrisse der Gartenheim-Wohnungen. Die Häuser sind so organisiert, dass beim Betreten rechts, die Küche, das Bad und das Elternschlafzimmer anzutreffen sind. Die Kinderzimmer sind links der Eingangstüre angeordnet. Das Wohnzimmer befindet sich auf der Gartenseite und ist in Richtung Abendsonne ausgerichtet. Küche und Wohnbereich sind mit einer Durchreiche verbunden, eine Balkontüre führt in den (Nutz-)Garten. Die Sockelgeschosse werden über Innentreppen erschlossen.»
Für eine jungen Familie konnte das Randhaus, oben an der Ruflisbergstrasse, mit Berücksichtigung der Schutzauflagen umgebaut werden. Im Erdgeschoss entsteht durch die Anpassung der Kellertreppe und das Zusammenlegen von Küche und Bad ein zeitgemässes Badezimmer. Die Wohnraumvergrösserung nach Westen ermöglicht die Küche mit dem Wohn-Essbereich zusammen zu legen. Weil das Kellergerschoss natürlich belichtet ist kann ein Schlafzimmer mit Nasszelle eingebaut werden. Zudem ist es möglich die seinerzeit angebaute Autogarage zu erweitern und auszubauen. So entsteht im Kellergeschoss ein Gästezimmer mit separatem Zugang und im Erdgeschoss kann die Terrasse vergrössert werden. Das «kleine Haus» kann trotz Auflagen den neuen Bedürfnissen gerecht werden.
Auftragsart: Direktvergabe
Planung und Ausführung: 2005 – 2006
Bauherrschaft: Privat